Die Geschichte der Emmausgemeinde
Eschersheim gehörte im Mittelalter zum Amt Bornheimer Berg. | |
1398 | verpfändete Kaiser Karl IV. das Amt Bornheimer Berg und damit auch Eschersheim an Ulrich III. von Hanau. |
1528 | Mit Einführung der Reformation im Jahre 1528 wurden auch die Grafen von Hanau - Münzenberg evangelisch und zwar lutherisch. Später geriet Graf Ludwig II., noch minderjährig, unter calvinistischen Einfluss und bestimmte später als regierender Landesherr die reformierte Konfession für verbindlich (2. Reformation). In Eschersheim gab es schon lange vor der Reformation eine Kirche, die dem heiligen Petrus geweiht war. Wann sie erbaut wurde, ist nicht überliefert. Mitte des 18. Jahrhunderts war die Kirche baufällig und musste |
1752 | abgerissen werden. Der damalige Landesherr, Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen - Kassel, gab das Geld für den Neubau aus seiner Privatschatulle. Aber auch die Eschersheimer taten das Ihrige dazu, indem sie Hand- und Spanndienste leisteten. |
1754 | war die neue Kirche fertig und konnte am 10. Februar mit einem Festgottesdienst eingeweiht werden. Sie war entsprechend der reformierten Vorstellung von einem Kirchenraum weiß getüncht und ohne jeglichen Schmuck. Auch den Glockenturm gab es noch nicht. |
1775 | wurde dann allerdings die Kanzel eingebaut. Alle anderen Einrichtungen kamen erst später hinzu. |
1800 | wurde im Eschersheimer Pfarrhaus Friedrich Wöhler, der spätere Chemiker, geboren. Seine Mutter war die Schwester des damaligen Pfarrers Schlee, die von ihrem Bruder aufgenommen wurde, als ihr Ehemann, der Landstallmeister August Wöhler, sich mit seinem Landesherrn überworfen hatte und Hanau verlassen musste. |
1818 | schlossen sich reformierte und lutherische Gemeinden im Bereich der ehemaligen Grafschaft Hanau - Münzenberg zur Hanauer Union zusammen. Man vereinbarte zwar eine Abendmahlsgemeinschaft, konnte sich aber nicht auf einen einheitlichen Katechismus einigen. Auch Eschersheim gehörte zu dieser Union und ist seitdem eine evangelisch-unierte Gemeinde. |
1870 | bekam die Kirche einen aus Stein gemauerten Altar mit einer Marmorplatte, der den alten sehr defekten Tisch ersetzte. |
1909 | erhielt die Kirche eine neue Orgel mit 8 Registern. |
1910 | verlor Eschersheim seine Selbständigkeit und wurde ein Stadtteil von Frankfurt. |
1929 | beschloss der Kirchenvorstand, der Gemeinde und der Kirche einen Namen zu geben. Mehrere Namen standen zur Auswahl. Der Kirchenvorstand entschied sich schließlich für Emmaus. |
1935 | kaufte die Gemeinde die Exerzierhalle des Bezirkskommandos in der Heylstraße und richtete sie als Gemeindehaus ein. |
1939 | wurde auf Betreiben von Pfarrer Petzold der Innenraum der Kirche neu gestaltet: die alten, zum Teil morschen Bänke wurden durch neue ersetzt und eine Elektroheizung eingebaut, es gab einen neuen Taufstein und im Altarraum wurden die beiden Fenster eingebaut, die Luther und Melanchthon darstellen. Über dem Altar wurde ein von einem Oberammergauer Holzschnitzer geschaffenes Kruzifix angebracht. Im gleichen Jahr erwarb die Gemeinde das Haus Kleinschmidtstraße 22 und richtete es als Pfarrhaus ein. Das bisherige Pfarrhaus, das Wöhlerhaus, wurde zum Altersheim. |
1941 | wurde die Gemeinde gezwungen, ihre beiden Kindergärten an die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) zu übergeben. Die Angestellten wurden - außer der im Kindergarten beschäftigten Diakonisse - von der NSV übernommen. |
1943 | wurden bei einem Fliegerangriff die beiden Fenster im Altarraum und 280 Butzenscheiben zerstört. |
1945 | gingen bei einem erneuten Fliegerangriff die inzwischen reparierten Fenster wieder zu Bruch. Außerdem fielen zwei Brandbomben in den Dachstuhl der Kirche, die aber vom Kirchendiener Schenderlein gelöscht werden konnten. |
1953 | hatte die Gemeinde 8489 Gemeindemitglieder. Als Reaktion wurde im Jahr 1953 die Andreasgemeinde als zweite evangelische Kirchengemeinde von Eschersheim gegründet. Anlass war der starke Anstieg der Bevölkerung aufgrund großer neuer Wohnsiedlungen in dem Gebiet zwischen Eschersheim, Dornbusch und Eckenheim. |
1954 | wurde der Freundeskreis für Kirchenmusik gegründet. Durch die Mitgliedsbeiträge sollten die Erneuerung der Orgel und die Durchführung geistlicher Abendmusiken finanziert werden. Organist und Leiter des Kirchenchores war seit 1953 der Kirchenmusiker Herbert Manfred Hoffmann. Er gründete an der Emmausgemeinde den Frankfurter Kantatenkreis (später Kantatenchor). |
1960 | konnte dann die Orgel auf 17 Register erweitert werden. |
1964 | erhielt die Gemeinde ein neues Gemeindehaus in der Zehnmorgenstraße. |
1969 | kam ein zweites Gemeindehaus in der Haeberlinstraße hinzu, in dem auch sonntags Frühgottesdienst gehalten wurde. Das alte Gemeindehaus in der Heylstraße wurde dem Evangelischen Jugendwerk zur Verfügung gestellt. |
1979 | Schon seit vielen Jahren pflegte die Gemeinde gute Kontakte zur benachbarten katholischen St. Josef Gemeinde. So ergab es sich schließlich, dass auch an Fronleichnam etwas Gemeinsames unternommen werden sollte. Seither führt die Fronleichnamsprozession an die Emmauskirche und endet dort mit einer gemeinsamen Andacht. Zum Abschluss wird bei Blasmusik und Grillen gefeiert. |
1980 | Pfarrerin Waltraud Frodien, die seit 1972 Pfarrerin in der Emmausgemeinde ist, wird als erste Frau in der EKHN zur Dekanin gewählt. |
2001 | mit einem Festgottesdienst eingeweiht wurde. |
2004 | feierte die Gemeinde das 250-jährige Bestehen der Emmauskirche. |
2018 | erhielt die Kindertagesstätte in der Heylstraße ein neues und größeres Gebäude, in dem vier Gruppen Platz finden. Das alte Gebäude wurde abgerissen, weil es zu klein war und nicht mehr den Anforderungen entsprach. |